Mittwoch, 7. März 2012

Strategic Art - Die Weltverbesserungsidee der Woche auf Radioeins

Das Symposium "Strategic Art?" ist erfolgreich zu Ende gegangen. Wir konnten uns über tolle Beiträge unserer Gäste und Teilnehmer freuen und haben neue Denkanstöße, Perspektiven und Ideen mitgenommen. Gefreut hat uns ebenso, dass radioeins Strategic Art in ihrer Sendung zur Weltverbesserungsidee der Woche" gekürt hat. Hier der Beitrag für alle Interessierte. In aller Ausführlichkeit findet man den Beitrag auch auf der Seite von radioeins als mp3-Download zum nachhören. Hier aber erst einmal der Artikel dazu:

Der Traum vom Fliegen - Strategien der Kunst

In Zeiten der Krise kann Kunst eine besondere Bedeutung bekommen. Inwieweit Strategien der Kunst von Politik und Wirtschaft tatsächlich genutzt werden könnten, das war die Frage auf einem Symposium an der Universität der Künste. Studierende der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation haben dafür Künstlergruppen eingeladen, die sich mit gesellschaftlichem Wandel, Politik und Wirtschaft beschäftigen. Darunter Res Ingold, Inhaber der Fluggesellschaft Ingold Airlines, der sich dem Traum des Fliegens verschrieben hat. Er spielt mit der Grenze zwischen Realität und Simulation. Denn seine Fluggesellschaft macht Flugberatung und plant Vogelflughäfen. Und ist ein quietschbunte Pokomon Einhorn auf einem Bahnhofsplatz in einer beschaulichen Gemeinde am Bodensee eigentlich Kunst? Das Schweizer Künstlerduo com&com hats erfunden: Moc Moc ein Fabelwesen, das nicht nur die Gemeinde Romanshorn, sondern die ganze Welt aufgerüttelt hat. Während sich die „Reinigungsgesellschaft“ die friedliche Demonstration vom 4. November 1989 gegen das DDR-Regime nach Columbus Ohio in die USA als Kunstprojekt exportiert, um die Bürger zur Beteiligung an politischen Debatten aufzufordern. Julia Vismann hat sich auf dem Symposium angehört, wie Politik und Wirtschaft die Strategien der Kunst konstruktiv nutzen könnten.


Quelle: radioeins.de

vom Mittwoch, 29.02.2012, 16:40 Uhr

Link zum mp3 Download: http://download.radioeins.de/mp3/_programm/8/20120229_welt.mp3

Mittwoch, 22. Februar 2012

Programm Freitag, 24. Februar 2012

09:30 Uhr
Prof. Dr. Gundel Mattenklott : Grußwort der Vizepräsidentin der Universität der Künste

10:00 Uhr
Prof. Dr. Franz Liebl: Begrüßung und Einführung

10:30 Uhr
Johannes M. Hedinger (Com&Com):
„Strategische Kunst eröffnet Potentiale, setzt sich in ein Referenzsystem und strebt
gemäß eigenen oder externen Vorstellungen und Erwartungen nach Erfolg.“

11:30 Uhr Pause

12:00 Uhr
Res Ingold (Ingold Airlines):
„Strategic Art ist Grenzverkehr - unten durch oder darüber hinweg?“

12:45 Uhr
REINIGUNGSGESELLSCHAFT:
„Strategic Art ist der Versuch künstlerische Arbeitsweisen in einen
außerkünstlerischen Kontext zu stellen.“


13:30 Uhr Mittagspause

15:00 Uhr
Prof. Dr. Franz Liebl: Einführung II

15:15 Uhr
Christina Maria Pfeifer
Thema: Kollaborationen - wider Strategic Art?

16:00 Uhr
Prof. Dr. Judith Siegmund:
Thema: Was passiert der Kunst, wenn sie strategisch wird?

16:45 Uhr
Gespräch und Reflexion mit Dr. Martin Kiel & Steffen Kopetzky
"Strategic Art ist ein radikal-phänomenologisch orientiertes Sinnsystem." (Martin Kiel)

„Strategic Art ist etwas, das mich an Groucho Marx denken lässt: »I sent the club a
wire stating, PLEASE ACCEPT MY RESIGNATION. I DON'T WANT TO BELONG TO ANY
CLUB THAT WILL ACCEPT ME AS A MEMBER«.”
(Steffen Kopetzky)

Samstag, 18. Februar 2012

Christina Maria Pfeifer als Gast beim Symposium Strategic Art?

Christina Maria Pfeifer stellt dem klassischen Strategiebegriff Kollaborationen in der zeitgenössischen Kunst gegenüber. Auf dem Symposium Strategic Art? will sie anhand der Raumperformance "indoor demonstration of downhill positions" die Frage diskutieren "Kollaborationen - wider Strategic Art?".


chrismaria.net

Nach dem Studium der Volkswirtschaft, Romanistik, Geschichte und Kunstgeschichte arbeitet Christina Maria Pfeifer zunächst 10 Jahre in der internationalen Strategieberatung für Regierungen und Konzerne. Dabei liegt ihr Fokuss auf einer Visualisierungssoftware für komplexe Entscheidungen. Seit 2007 ist sie mit Ausstelleungen u.a. in Deutschland, Italien, Frankreich und den USA ausschließlich künstlerisch tätig. Ihre Arbeitsweise beschreibt sie so:


"Ich überlasse die Wahl des Mediums und der Form immer meinen Arbeiten: ob Zeichnung, Installation, ob Plastik, Video, Kollaboration … entscheide nicht ich. Damit bewege ich mich ständig von Medium zu Medium ohne je Sicherheit zu gewinnen und erlebe die Migration der Formen."
Basis ihrer künstlerischen Projekte sind Nachrichten. "Inzwischen zum instant messaging mutiert, bilden sie einen eigenen Körper und Raum, den Weltinnenraum". Der Weltinnenraum wird so zum zentralen Untersuchungsgegenstand von Christina Maria Pfeifer.

Freitag, 17. Februar 2012

Strategic Art – Kunst als Ressource für Politik und Wirtschaft?

In den letzten zwei Jahren zeigte sich der Unmut über politische und wirtschaftliche Verhältnisse besonders stark in kleinen wie in großen Protestbewegungen. Ob im großen revolutionären Stil wie in Nordafrika oder im kleinen beschaulichen Schwabenländle Stuttgart; ob in Tel Aviv, Spanien oder Chile, der gesellschaftliche Unmut über politische und wirtschaftliche Herrschaftssysteme schlägt mit voller Wucht zu und gibt zum Ausdruck, was global empfunden wird: Eine politische und wirtschaftliche Krise.


Die Komplexitätszunahme und die Beschleunigung Politik und Wirtschaft entzaubern Manager und Politiker und ihre Strategien. Das Vertrauen in Regierungen ist erschüttert. Der Bankencrash, die Eurokrise ... unzählige Ereignisse, für die es keine Lösung zu geben scheint. Die postheroischen Strategien in Wirtschaft und Politik sind in der Folge darauf reduziert, sich auf den nächsten Schritt zu konzentrieren und dabei vor allem keine Fehler zu machen, die das Publikum, also die Kunden, Konsumenten oder die Wähler, als Fehler wahrnehmen könnten. Der Spielraum für Helden, Heldinnen und Heldentaten ist klein geworden.


Besonders in Momenten der Verunsicherung scheint Kunst ein verlässlicher Partner für gesellschaftliche Selbstreflexion zu sein. Der Kunst wird in der Gesellschaft eine besondere Aufgabe zuteil: Sie schafft Dissens, macht sichtbar, sie stellt einen neuen Bezug zwischen Schein und Wirklichkeit sowie zwischen Sichtbarem und seiner Bedeutung her. Zudem wird ihr im gesellschaftlichen Diskurs eine Heil bringende Wirkung zugeschrieben. Wir vertrauen der Kunst, da wir in ihr Ehrlichkeit vermuten. Die subversiven Strategien der Kunst in der Interaktion von Werk, Künstler und Publikum kennen die verhängnisvollen Selbstbeschränkungen nicht, die auf Wirtschaft und Politik liegen. Künstler spielen ohne Angst vor Fehlern mit allen möglichen Formen herum, sie probieren andere Sichtweisen aus, sie erfinden die Welt mit jedem ihrer Werke neu. Sie schaffen andere Verbindungen und Zugänge, sie erschließen Möglichkeiten und Möglichkeitsräume, sie leisten Pionierarbeit in der Gesellschaft für und gegen die Gesellschaft.

So werden künstlerische Formen wie die der „esthetique relationnelle“ auch für politische und ökonomische Kontexte immer bedeutungsvoller. In ihr werden die Grenzen zwischen dem aktiv Kunstschaffenden auf der einen Seite und dem passiv beobachtenden Zuschauer auf der anderen Seite aufgelöst. In der „esthetique relationnelle“ geht es um eine prinzipielle Gleichheit von Zuschauer und Künstler, die nur in Interaktion gleichermaßen ein Kunstwerk zum Leben erwecken. Ein Prinzip, das sich auch auf die demokratischen Grundsätze westlicher Industrienationen übertragen lässt, die jedoch in der realen Umsetzung scheitern.

Einen Beitrag, die politischen und wirtschaftlichen Blockaden aufzubrechen, kommt von Künstlern, die sich bereits aktiv mit der Beziehung von Wirtschaft und Kunst in ihren Werken auseinandersetzen.


In teilweise ironischer Form werden organisatorische Unternehmensstrukturen adaptiert und künstlerisch umfunktioniert. Res Ingold, beispielsweise spielt mit Wirklichkeit und Simulation, indem er die fiktive Fluggesellschaft Ingold Airlines1 betreibt. Das Unternehmen bietet alles, was man sich als Passagier wünscht: Eine Fluggastbegleitung, ein VIP-Service, ein Mitgliederclub, ein Cargo-System und ein Shuttleservice. Was fehlt, ist der Passagier. Bei Ingold Airlines stehen die Ideen im Mittelpunkt statt die Passagiere. An der Grenze zu Realität und Simulation eröffnen sich neue Wege und Möglichkeiten. In der Konsequenz kann man die Frage nach der Zugehörigkeit der Fluggesellschaft zu Kunst oder Wirtschaft nicht mehr beantworten.2

Auch das Künstlerduo Com&Com3, gegründet von Marcus Gossolt und Johannes M. Hedinger, spielt mit


dem Beziehungsgeflecht von Wirtschaft und Kunst. Mit ihrem Projekt Mocmoc4 (2003-2008) gewinnt das Künstlerunternehmen Com&Com im Jahr 2002 den Wettbewerb der Gemeinde Romanshorn für die künstlerische Gestaltung ihres neuen Bahnhofplatzes. Um die gelbe, an ein Pokémon erinnernde Figur spinnt die Künstlergruppe eine Gründungslegende für die Gemeinde. Als sich herausstellt, dass die Legende frei erfunden ist, löst "Mocmoc" eine Krise aus, die die Gemeinde in zwei Lager spaltet.5 Empörung und Enttäuschung schlägt den Künstlern entgegen, die das Kunstprojekt bewusst als Auftragskunst negieren und für ihre Zwecke umfunktionieren. Com&Com selbst beschreiben das als „gezielte Partizipations-, Provokations- und Aufmerksamkeitsstrategie über den Kunstkontext hinaus“.


Neben Com&Com oder Res Ingold lassen sich zunehmend ähnliche Konzepte finden, in der Kunst als Reflexionsebene wirkt. Beispiele sind die REINIGUNGSGESELLSCHAFT oder Quest-Lumiere. An der Universität der Künste Berlin haben sich erstmals Studierende des Studiengangs Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (GWK) mit dem Thema befasst. Beleuchtet wird, wie Politik und Wirtschaft die Strategien der Kunst konstruktiv nutzen können.

Am 24. Februar 2012 wird dazu an der Universität der Künste ein Symposium veranstaltet. Im Mittelpunkt stehen Künstler und ihre Strategien, die auf eine mögliche Implikation in ökonomische und politische Kontexte untersucht werden sollen. Dazu werden eine Vielzahl interessanter Gäste aus den Bereichen Kunst, Wirtschaft und Politik erwartet, um gemeinsam einen Begriff zu verhandeln, der in einer definierten Form bisher noch nicht festgeschrieben wurde. Anschließend wird am 25. Februar im Fachbereich Art in Context ein Workshop zu diesem Thema veranstaltet.


Die Auseinandersetzung mit dem Begriff Strategic Art stellt auf den ersten Blick vielleicht einen ungewöhnlichen Versuch dar, nach neuen Lösungswegen aus einer allgemein empfundenen Stagnation zu finden. Doch bietet es gleichsam interessante Ansätze, Potenziale für Politik und Wirtschaft aufzuzeigen und künstlerische Strategien als Ressource zur Überwindung gesellschaftlicher Selbstblockaden zu nutzen.



Quellen:

http://www.ingoldairlines.com/start_set.htm http://www.medienkunstnetz.de/werke/ingold-airlines/bilder/2/ http://www.com-com.ch/de/ueber

http://www.mocmoc.ch/ http://strategic-art.blogspot.com/2011/11/ist-mocmoc-strategische-kunst.html


Donnerstag, 16. Februar 2012

Was passiert der Kunst, wenn sie strategisch wird?


Frau Dr. Judith Siegmund ist Künstlerin, Philosophin und lehrt als Professorin an der Universität der Künste Berlin (UdK).
Die künstlerischen Projekte und Aktionen von Judith Siegmund verfolgen einen komplexen, die Grenzen der Kunst wie Verdecktes und Nicht-Kommuniziertes der Gesellschaft auslotenden Ansatz, wobei Erkenntnisse über soziale Wirklichkeiten durch einen interaktiven Prozess mit dem Publikum gewonnen und reflektiert werden.
Textquelle

Auf dem Symposium "Strategic Art?" wird Sie zum Thema "Was passiert der Kunst, wenn sie strategisch wird?" referieren.

Steffen Kopetzky über Strategic Art


Strategic Art ist etwas, das mich an Groucho Marx denken lässt:

"I sent the club a wire stating, PLEASE ACCEPT MY RESIGNATION. I DON'T WANT TO BELONG TO ANY CLUB THAT WILL ACCEPT ME AS A MEMBER"

Donnerstag, 9. Februar 2012

Werbung, schöner als die Wirklichkeit

Katerina Jebbs Kunst kommentiert die Welt des schönen Scheins. Für ihren fiktiven Shoppingkanal "Lucid TV" parodieren Hollywoodstars die Beautyindustrie. Von Jina Khayyer

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